Das Vorhaben der K+S Kali GmbH, eine Pipeline für salzhaltige Abwässer durch das naturnahe Warmetal zu bauen, wäre -zumindest während der Bauphase- mit erheblichen Beeinträchtigungen für unsere Bürgerinnen und Bürger, insbesondere für unsere Landwirte, verbunden.

Weitaus erheblicher weil nachhaltiger ist der Bau eines Speicherbeckens zu bewerten. Dieses Speicherbecken ist nach Aussage von K+S erforderlich, da bei Niedrigwasser der Weser keine Einleitungen in die Oberweser stattfinden dürfen und deshalb bis zu 3,5 Mio m³ salzhaltige Abwässer zwischengespeichert werden müssen.

Das Speicherbecken ist nach Aussage der oberen Wasserbehörde des RP Kassel eine Abwasserbehandlungsanlage, die als technisches Bauwerk die vorhandenen technischen Standards erfüllen muss. Dieses nur temporär gefüllte Becken soll ca. 80 ha groß und ca. 8-10 m tief sowie vollständig eingezäunt werden.

Die Errichtung eines solchen Bauwerks würde nicht nur einen erheblichen Schaden am Landschaftsbild verursachen, sondern auch die Existenzgrundlage eines oder mehrerer unserer landwirtschaftlichen Betriebe, wertvollen Naherholungsraum für die Bewohner der Oberstadt sowie ein Brut- und Rastgebiet für viele Vogelarten des Offenlandes vernichten. Notwendige Ausgleichsmaßnahmen würden weitere landwirtschaftliche Flächen in Anspruch nehmen und die Not der Landwirte weiter vergrößern.

Mit dem Bau der Nordseepipeline sowie der Änderung der Ablaufprozesse am Entstehungsort in Philippsthal ergeben sich Alternativen für K+S, die diese erheblichen Eingriffe innerhalb des Landkreises Kassel und innerhalb des Stadtgebietes entbehrlich machen.

Alle Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung Zierenberg haben einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag gegen die Einleitung von Salzlauge in die Oberweser und gegen den Bau gigantischer Abwasserspeicherbecken im Warmetal eingebracht, der von der Stadtverordnetenversammlung am 15.03.2013 einstimmig angenommen wurde.